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Post 4. Backhäuschen und Backofen
Das Backhäuschen besteht aus zwei Teilen : einerseits aus der Brotstube, wo der Brotteig zubereitet wird, und andererseits aus dem Backofen ( welcher der Gemeinschaft gehört ), wo das Brot gebacken wird. Das Gebäude, gebaut 1893 durch den Dorfverein, wurde 1925 erneuert.
Früher wurde das Brot in Saint-Jean hauptsächlich aus Roggenoder Weizenmehl hergestellt, das Getreide stammte aus den nahegelegenen Feldern. Die zu mahlenden Körner wurden auf dem Maultierrücken zur Mühle « Le Martinet », unterhalb von Vissoie transportiert.
Zwei bis drei Mal im Jahr fand die Brotherstellung statt, vorwiegend im Winter. Während zwei Tagen wurde der Backofen eingeheizt. Die Person, welche beim vorherigen Mal den letzten Backvorgang gemacht hatte, war für den Sauerteig verantwortlich und musste den Ofen einfeuern. Jede Familie war verpflichtet, mit Holzscheite zu bringen. An mehreren Tagen und Nächten konnten die Familien abwechslungsweise in der Brotstube die Brotteige vorbereiten, kneten, aufgehen lassen, formen und backen. Jede Familie besass ihr eigenes Rezept.
Es wird gesagt, dass der Ofen die richtige Temperatur hatte, wenn die Haare am hineingestreckten Arm nach zehn Sekunden ansengten. Das Gewölbe musste gemäss einheimischer Redensart « beau blanc » ( also ganz weiss ) sein. Bei erreichter Temperatur fanden zwei Backvorgänge statt, der erste dauerte in der Regel ungefähr zwanzig Minuten, der zweite vierzig. Jede Familie lagerte in ihrem Speicher an die hundert Brote. Nach vier Monaten musste das Brot mit der Axt bearbeitet und in der Suppe eingeweicht werden, wenn man keine Zähne verlieren wollte. Wenn der Brotvorrat aufgebraucht war, ging man zur Polenta über, bis zur Festlegung eines neuen Backtermins durch die Dorfchefs.
Die Brotstube und der Backofen gehören auch heute noch dem Dorfverein, welcher 1930 mehrere Gemeinschaftsgüter verwaltete. Die Archive des Dorfvereins werden sorgfältig in einer Holztruhe, unter der Aufsicht der drei Dorfchefs, aufbewahrt.
Der Dorfverein funktioniert mit einem sehr spezifischen Reglement. Jedes Mitglied besitzt im Dorf eine Unterkunft, bezahlt einen Beitrag, beteiligt sich an den Arbeiten und hat ein Anrecht auf die Vereinseigentümer.
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Unsere Freunde möchten uns einen merkwürdigen, etwas mysteriösen, Ort zeigen. Einige Meter höher dem Bach entlang, nahe des Backhäuschens, befindet sich ein kaum sichtbarer Hohlraum.
Früher wurde das Brot in Saint-Jean hauptsächlich aus Roggenoder Weizenmehl hergestellt, das Getreide stammte aus den nahegelegenen Feldern. Die zu mahlenden Körner wurden auf dem Maultierrücken zur Mühle « Le Martinet », unterhalb von Vissoie transportiert.
Zwei bis drei Mal im Jahr fand die Brotherstellung statt, vorwiegend im Winter. Während zwei Tagen wurde der Backofen eingeheizt. Die Person, welche beim vorherigen Mal den letzten Backvorgang gemacht hatte, war für den Sauerteig verantwortlich und musste den Ofen einfeuern. Jede Familie war verpflichtet, mit Holzscheite zu bringen. An mehreren Tagen und Nächten konnten die Familien abwechslungsweise in der Brotstube die Brotteige vorbereiten, kneten, aufgehen lassen, formen und backen. Jede Familie besass ihr eigenes Rezept.
Es wird gesagt, dass der Ofen die richtige Temperatur hatte, wenn die Haare am hineingestreckten Arm nach zehn Sekunden ansengten. Das Gewölbe musste gemäss einheimischer Redensart « beau blanc » ( also ganz weiss ) sein. Bei erreichter Temperatur fanden zwei Backvorgänge statt, der erste dauerte in der Regel ungefähr zwanzig Minuten, der zweite vierzig. Jede Familie lagerte in ihrem Speicher an die hundert Brote. Nach vier Monaten musste das Brot mit der Axt bearbeitet und in der Suppe eingeweicht werden, wenn man keine Zähne verlieren wollte. Wenn der Brotvorrat aufgebraucht war, ging man zur Polenta über, bis zur Festlegung eines neuen Backtermins durch die Dorfchefs.
Die Brotstube und der Backofen gehören auch heute noch dem Dorfverein, welcher 1930 mehrere Gemeinschaftsgüter verwaltete. Die Archive des Dorfvereins werden sorgfältig in einer Holztruhe, unter der Aufsicht der drei Dorfchefs, aufbewahrt.
Der Dorfverein funktioniert mit einem sehr spezifischen Reglement. Jedes Mitglied besitzt im Dorf eine Unterkunft, bezahlt einen Beitrag, beteiligt sich an den Arbeiten und hat ein Anrecht auf die Vereinseigentümer.
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Unsere Freunde möchten uns einen merkwürdigen, etwas mysteriösen, Ort zeigen. Einige Meter höher dem Bach entlang, nahe des Backhäuschens, befindet sich ein kaum sichtbarer Hohlraum.
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3961 St-Jean